Das erwartet Sie hierWas kostet die ideale private Krankenversicherung, welche Gefahren sind abgedeckt und auf welche Leistungen sollten Sie unbedingt achten. Inhalt dieser Seite |
Das Wichtigste in Kürze
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Jeder, der länger als sechs Monate in Deutschland lebt, muss hier auch eine Krankenversicherung haben. Das ist seit 2009 Gesetz. Viel älter sind die Grundlagen, auf denen das heutige duale System unserer Krankenversicherung basiert. Die Gründung des ältesten noch existierenden privaten Krankenversicherungsunternehmens geht auf das Jahr 1843 zurück. Erst vierzig Jahre später traten die Sozialreformen in Kraft, mit denen Otto von Bismarck – nicht ganz uneigennützig – eine bessere Versorgung der Arbeiterklasse erreichen und so „in der großen Masse der Besitzlosen die konservative Gesinnung erzeugen“ wollte, die seinen politischen Zielen nützlich war. Der Plan ging nicht auf. Statt des beabsichtigten Staatssozialismus schuf er die Grundlagen unseres Sozialstaats und der Sozialversicherung. Klar war damit aber auch: Wer nicht Lohn- oder Gehaltsempfänger ist, bleibt außen vor. Im Großen und Ganzen ist das auch heute noch die Trennung zwischen GKV und PKV.
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Das Wichtigste
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Bessere Leistungen: Du bekommst oft schnellere und umfassendere Behandlungen, weil Ärzte und Kliniken bei privat Versicherten gerne mal mehr Gas geben.
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Maximale Leistung zum minimalen Preis – das funktioniert nirgends, auch nicht in der PKV. Wenn Sie doch ein solches Angebot sehen, seien Sie skeptisch, prüfen Sie zum Beispiel Preisanpassungen bei diesem Versicherer in der Vergangenheit. Ist der Tarif nicht auskömmlich kalkuliert, drohen künftig massive Beitragssprünge.
Nichtsdestotrotz gibt es eine Vielzahl an PKV-Versicherern und -Tarifen mit unterschiedlichen Leistungskatalogen und Beitragskosten. Ein Vergleich der privaten Krankenversicherungen am Markt ist also in jedem Fall sinnvoll.
Entscheiden Sie sich, was Ihnen Ihre Versorgung im Ernstfall wert ist, wieviel Krankenversicherung Sie sich leisten können und möchten. Manchmal gibt es bei Leistungsfreiheit einen oder mehrere Monatsbeiträge zurück.
Viele private Krankenversicherungen – Voll- und Zusatzversicherungen – werden beworben mit Chefarztbehandlung, Einzelzimmer und anderen Wahlleistungen im Krankenhaus. Das ist prima, wenn Sie im Krankenhaus geduldig darauf warten müssen, dass ein Knochenbruch heilt. Wenn Sie nach einem Herzinfarkt auf der Intensivstation liegen oder nach einer Krebsdiagnose eine lebensrettende Behandlung benötigen, verschieben sich die Prioritäten sehr deutlich.
Für die GKV gilt das Wirtschaftlichkeitsgebot nach dem Fünften Sozialgesetzbuch (§ 12 SGB V). Aber private Versicherungen sind keine Wohlfahrtsorganisationen, sondern denken und handeln wirtschaftlich. Auch die Versicherungsaufsicht verpflichtet sie zu einer soliden Kalkulation. Alte und einfache Verträge sind oft unzureichend. Prüfen Sie also, was Ihre PKV oder der ins Auge gefasste Vertrag außer dem Händedruck vom Chefarzt und dem besseren Essen im Krankenhaus im Ernstfall wirklich leisten:
Es geht nicht um ein Geschäft mit der Angst. Mit einiger Wahrscheinlichkeit werden Ihnen solche Schicksalsschläge erspart bleiben. Aber wenn Sie ernsthaft erkranken oder einen Unfall erleiden, dürfen Überleben und Lebensfreude keine Frage des Geldes bzw. der Krankenversicherung sein.
Das alles klingt top, kostet aber auch entsprechend – je nachdem, was du dir für einen Tarif ausgesucht hast.
„Der Beitrag für eine private Krankenversicherung setzt sich aus folgenden Punkten zusammen:
Dennis Becker Dennis Becker Berater |
Mehr als siebzig Millionen Versicherte zählt die GKV, während die PKV auf knapp neun Millionen Kunden kommt. Die Berechtigung des historisch gewachsenen dualen Systems aus GKV und PKV wird immer wieder in Frage gestellt – zuletzt im Vorfeld der Bundestagswahl 2021. Andere Länder kennen eine private Vollversicherung gar nicht – private Policen gibt es zum Beispiel in Frankreich, Österreich und Portugal nur als Zusatzversicherungen zur (teilweise steuerfinanzierten) GKV.
Wer Bürgerversicherung und Kopfpauschale für besser und gerechter hält, sollte einige Punkte überdenken:
Der vielleicht wichtigste Punkt: PKV bedeutet Generationengerechtigkeit. Beiträge werden nach Risiko berechnet, die Leistungsausgaben sind kapitalgedeckt. Zu diesem bedeutenden Unterschied zwischen GKV und PKV lesen Sie später mehr.
Von Privatpatienten bzw. ihren Versicherern fließen rund 38 Milliarden Euro jährlich in das deutsche Gesundheitssystem (Stand 2019). Diese Zahl allein sagt noch nicht viel aus, erst der Vergleich mit der GKV macht sie greifbar. Nach Berechnungen des Wissenschaftlichen Institut der Privaten Krankenversicherung (WIP) hätten die gesetzlichen Kassen für solche Leistungen nur etwas zwei Drittel dieses Betrags bezahlt.
Damit bleiben etwa 15 Milliarden Euro, die von der PKV als zusätzliche Wertschöpfung kommen und die nach Analysen des Darmstädter Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR 325.000 Arbeitsplätze im Gesundheitswesen sichern. Oder etwas plastischer gesagt: Das Geld aus der PKV reicht in jeder ambulanten Praxis für das Gehalt von 1,75 medizinischen Fachangestellten. Der für viele Bundesländer bereits veröffentlichte PKV-Regionalatlas zeigt die besondere Bedeutung der privat Versicherten für die ärztliche Versorgung in ländlichen Räumen.
Versicherer | Die Continentale |
Selbstbeteiligung | 450 € |
weltweit | zzgl. 6 € monatlich |
monatlicher Beitrag | 382,03 € |
Versicherer | AXA |
Selbstbeteiligung | 300 € |
weltweit | zzgl. 6 € monatlich |
monatlicher Beitrag | 664,50 € |
Versicherer | Hanse Merkur |
Selbstbeteiligung | 0 € |
weltweit | unbegrenzt |
monatlicher Beitrag | 671,68 € |
Die Gestaltung der Krankenversicherung nicht dem Gesetzgeber zu überlassen, sondern durch einen Vertragsabschluss selbst in die Hand zu nehmen, erfordert Eigenverantwortung und auch ein gewisses finanzielles Polster. Die private Krankenversicherung erlaubt in Grenzen, Risiken selbst zu tragen. Außerdem muss der Versicherte Arztrechnungen kontrollieren und in Vorleistung gehen – die Erstattung der Versicherung kommt abhängig von Zahlungsfristen vielleicht erst später. Die Zugangsbeschränkungen zur privaten Vollversicherung sind also nicht nur historisch gewachsen.
Konkret versichern können oder müssen sich im Wesentlichen:
Zusätzlich gibt es noch einige Möglichkeiten, sich von der Versicherungspflicht in der GKV befreien zu lassen. Das sind zum Beispiel Studierende oder PKV-Kunden, die Arbeitslosengeld beziehen oder deren Einkommen durch Anhebung der Versicherungspflichtgrenze unter die neue Grenze fällt.
Sie sind überzeugt von der Leistungsfähigkeit der privaten Krankenversicherung, fallen aber nicht unter den oben skizzierten Personenkreis? Mit einer privaten Zusatzversicherung bleiben Sie GKV-Mitglied, profitieren aber trotzdem von der Inanspruchnahme privatärztlicher Leistungen. Es gibt Tarife zum Beispiel für Zahnmedizin, ambulante und stationäre Behandlungen.
Die GKV erhebt Beiträge nach einem Umlageverfahren. Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen einen Anteil des Arbeitseinkommens. Das scheint sozial gerecht – wer viel verdient, zahlt auch viel für seine Krankenversicherung. Partner und Kinder ohne Einkommen genießen die beitragsfreie Familienversicherung. Allerdings erkauft sich die GKV diese soziale Komponente mit schwerwiegenden Nachteilen: Ihre Einnahmen sind nämlich abhängig von
Historisch ist das Solidaritätsprinzip dadurch zu erklären, dass die Leistung der GKV in ihrer Anfangszeit hauptsächlich aus Krankengeld bestand. Heute dominiert die medizinische Versorgung die Ausgaben der GKV – und die ist unabhängig vom Arbeitsmarkt. Mit der längeren Lebenserwartung steigen die Gesundheitskosten sogar, während die Beiträge abnehmen. Leistungseinschränkungen per Gesetz sind praktisch vorprogrammiert.
Im Gegensatz zur gesetzlichen Sozialversicherung kalkuliert die private Versicherungswirtschaft ihre Beiträge individuell für jeden Versicherten nach dem Risiko. Dies wird insbesondere bestimmt durch
bei Vertragsbeginn. An die Stelle eines Umlageverfahrens tritt die Kapitaldeckung. Die gegenseitigen Rechte und Pflichten sind in der PKV vertraglich vereinbart und damit nicht einseitig abzuändern.
Maßgeblich für die Vertragsgestaltung ist das Risiko bei Vertragsabschluss. Die Krankenversicherung darf nicht teurer werden, nur weil der einzelne Versicherte älter wird und vielleicht nicht mehr ganz gesund ist. Damit die Beitragskalkulation wirklich nachhaltig ist, muss die private Krankenversicherung diese Effekte von Anfang an berücksichtigen. Dazu wird aus den gezahlten Beiträgen eine Alterungsrückstellung gebildet und verzinslich angelegt. Eine Alterungsrückstellung ist auch im Gesetz vorgeschrieben.
Die Gesamthöhe der Alterungsrückstellungen nähert sich 2022 der Marke von 300 Milliarden Euro – ein gewaltiges Volumen, das von den neun Millionen PKV-Vollversicherten aufgebracht wurde und der Generationengerechtigkeit zugutekommt.
Aber kann der Versicherer eine Krankenversicherung nicht einfach kündigen, wenn die Leistungen zu teuer werden? Das geht zwar nach dem Versicherungsvertragsgesetz zum Beispiel in einer Hausrat- oder einer Autoversicherung. In der sogenannten substitutiven Krankenversicherung (die den Versicherungsschutz in der GKV ersetzt) ist dem Versicherer die ordentliche Kündigung aber verboten (§ 206 VVG). Auch deshalb sind Alterungsrückstellungen so wichtig.
Viele Menschen, die vor der Entscheidung GKV oder PKV stehen, machen sich Gedanken über Zeiten mit geringem oder ohne Einkommen. Ja, die Beitragskalkulation nach Risiko bringt hier Nachteile mit sich. Aber die private Krankenversicherung hat selbstverständlich Antworten auf solche Fragen. Sie passt sich Ihrem Leben an. Hier vier Beispiele:
Nach den guten kommen die besten Jahre. Über die Vorteile von Alterungsrückstellung und Ausschluss der ordentlichen Kündigung wissen Sie schon Bescheid. Was hat die PKV noch im Köcher, um Sie auch in dieser Lebensphase zu begleiten?
Ganz ohne Versicherungsschutz lässt Sie Ihr privater Krankenversicherer nie zurück. Selbst wenn Sie den Beitrag nicht mehr bezahlen können, sichert der Notlagentarif die wichtigsten medizinischen Versorgungen.
„Wenn du dich für eine private Krankenversicherung entscheidest, achte darauf, nicht nur auf den günstigen Anfangsbeitrag zu schauen. Wichtiger ist, wie die Beiträge im Alter steigen können. Wähle einen Tarif mit stabilen Beiträgen und optionalem Beitragsentlastungstarif für später. Außerdem ist es sinnvoll, bei der Wahl deines Versicherungsschutzes nicht zu knapp zu kalkulieren, damit du langfristig abgesichert bist.“
Dennis Becker Dennis Becker Berater |
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Ab einem Jahreseinkommen (inkl. Sonderzahlung wie z. B. Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld) von 62.550 € kann man eine private Krankenversicherung abschließen. Und Beamte können sich natürlich privat versichern, da sie nicht versicherungspflichtig sind.
Ja! Ihr Arbeitgeber zahlt die Hälfte bis max. zum Höchstsatz der BBG zur Krankenversicherung und zur Pflegeversicherung dazu. Auch für die Mitversicherte, wie Ehepartner und Kinder.
Im Normalfall ist es so, dass ein zurück in die gesetzliche Krankenversicherung nicht mehr geht. Allerdings ist Arbeitslosigkeit oder ein Verdienst unter der Grenze ein Grund wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zu kommen.
Es gibt verschiedenste Rückstellungsarten. Den gesetzlichen Zuschlag, die beitragsunabhängigen Rückstellungen und die beitragabhängigen Rückstellungen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit weitere Rückstellungen zu bilden. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es allerdings keine Rücklagen!
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